Lukas Rietzschel erzählt über das Leben und Erinnern im als Provinz verschrienen Osten Deutschlands. Seine Geschichten beschreiben die Realität einer Gesellschaft, die wie Raumfahrer*innen zwischen Gegenwart und Vergangenheit schweben. Biographien, die zwischen DDR und Treuhand aufgerieben werden, suchen nach der eigenen Erinnerung und einem Begriff von Zukunft.
“Mutter, Vater. Für Jan waren sie Raumfahrer. Schwebten in einer Zwischenwelt, ihrem Ausgangspunkt entrissen. Während sie schwebten, hatte sich die Welt schon ein Dutzend Mal weitergedreht. Sie sahen dabei zu, streckten die Hände aus. Versuchten, vor- oder zurückzukommen. Hoch, runter. Aber wo sie sich befanden, gab es keine dieser Richtungen im Raum. Und Jan stand auf der Erde und richtete sein Fernglas auf sie.”
Am Dienstag, den 26. März 2024, 20:00 Uhr findet die Lesung mit Gespräch mit Lukas Rietzschel in der Karl Marx Buchhandlung, Jordanstraße 11, 60486 Frankfurt am Main statt. Die Moderation des Abends übernimmt Jonas Haug.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Träumen und Fürchten. Narrative der DDR und Ostdeutschlands von DiasporaOst.
Der Eintritt ist — wie immer — frei.