[14.11.] Ador­nos Erben

Lie­be Freund*innen der Karl Marx Buch­handlung,

wir laden euch herz­lich zur Buch­prä­sen­ta­ti­on von »Ador­nos Erben« von Jörg Spä­ter im Gespräch mit Almut Pop­pinga ein.

Als Theo­dor W. Ador­no im Okto­ber 1949 aus dem ame­ri­ka­ni­schen Exil nach Frank­furt zurück­kehr­te, um an der Uni­ver­si­tät zu leh­ren, lag die Stadt in Trüm­mern und die Nazis hat­ten nur die Klei­der gewech­selt. Aber die Stu­die­ren­den kamen in Scha­ren. Bald war der Phi­lo­soph wöchent­lich im Radio zu hören und zum Stich­wort­ge­ber und »Erzie­her« der jun­gen Bun­des­re­pu­blik gewor­den. Als Ador­no 1969 starb, waren das Insti­tut für Sozi­al­for­schung und sein Direk­tor bun­des­weit bekannt. Die Frank­fur­ter Schu­le befand sich auf dem Zenit ihrer öffent­li­chen Wir­kung.

Der Denk­raum des Insti­tuts und sei­ne Meta­mor­pho­sen zwi­schen Nach­krieg und Wie­der­ver­ei­ni­gung sind das The­ma von Jörg Spä­ters Buch, das die Geschich­te von zwölf Mitarbeiter*innen Ador­nos erzählt. Nach dem Tod Ador­nos zogen vie­le von ihnen weg vom Main und zer­streu­ten sich nach Gie­ßen, Lüne­burg oder Starn­berg. Jörg Spä­ter folgt ihren Wegen und schil­dert, wie sie in Wis­sen­schaft, Poli­tik und den neu­en sozia­len Bewe­gun­gen Ador­nos Erbe annah­men und wei­ter­ent­wi­ckel­ten. »Ador­nos Erben« schreibt die Geschich­te der Kri­ti­schen Theo­rie als viel­stim­mi­ge Erzäh­lung aus der alten Bun­des­re­pu­blik – einem Land, das zwan­zig Jah­re mit Ador­no exis­tier­te und zwan­zig Jah­re ohne ihn.

Jörg Spä­ter ist His­to­ri­ker und frei­er Autor. An der Uni­ver­si­tät Frei­burg ist er mit der For­schungs­grup­pe Zeit­ge­schich­te asso­zi­iert. Almut Pop­pinga ist Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rin und wis­sen­schaft­li­che Geschäfts­füh­re­rin am Insti­tut für Sozi­al­for­schung Frank­furt am Main.

Am Don­ners­tag, den 14. Novem­ber 2024, 20:00 Uhr fin­det die Buch­prä­sen­ta­ti­on mit anschlie­ßen­dem Gespräch in der Karl Marx Buch­handlung, Jor­dan­stra­ße 11, 60486 Frank­furt am Main statt.

Der Ein­tritt ist — wie immer — frei.

[24. Okto­ber] Un/gehorsame Demo­kra­tie und umkämpf­te Patro­na­ge­staat­lich­keit in Süd­ost­eu­ro­pa

Lie­be Freund:innen der Karl Marx Buch­handlung,

wir laden euch herz­lich zur Buch­prä­sen­ta­ti­on von »Un/gehorsame Demo­kra­tie und umkämpf­te Patro­na­ge­staat­lich­keit in Süd­ost­eu­ro­pa« von Nor­ma Tie­de­mann im Gespräch mit Bernd Beli­na ein.

In Zagreb und Bel­grad sind über muni­zi­pa­lis­ti­sche Platt­for­men zum ers­ten Mal seit 30 Jah­ren grün-lin­ke Kräf­te in den staat­li­chen Insti­tu­tio­nen Kroa­ti­ens und Ser­bi­ens ver­tre­ten. Ver­wur­zelt sind die For­men des »neu­en Muni­zi­pa­lis­mus«, die eine genu­in pro­gres­si­ve Agen­da ver­fol­gen, in sozia­len Bewe­gun­gen. Nor­ma Tie­de­mann arbei­tet deren lan­ge Ent­ste­hungs­ge­schich­te im Kon­text peri­phe­rer Patro­na­ge­staat­lich­keit auf und beglei­tet die Akteur:innen auf die staat­li­che Ebe­ne, wo sie mit den von Kor­rup­ti­on und patro­na­ge­för­mi­ger Herr­schaft durch­zo­ge­nen Appa­ra­ten kon­fron­tiert sind. Mit ihrer un/­ge­hor­sam-demo­kra­ti­schen Pra­xis rin­gen die Platt­for­men um die Eta­blie­rung bür­ger­lich-libe­ra­ler Demo­kra­tie und ver­tei­di­gen dar­über hin­aus die Idee, dass Men­schen sich selbst regie­ren kön­nen und soll­ten.

Nor­ma Tie­de­mann ist Koor­di­na­to­rin des Pro­mo­ti­ons­kol­legs »JUST – Gerech­te und nach­hal­ti­ge Trans­for­ma­ti­on« an der Uni­ver­si­tät Kas­sel. Bernd Beli­na ist Pro­fes­sor für Human­geo­gra­phie an der Goe­the-Uni­ver­si­tät Frank­furt am Main.

Am Don­ners­tag, den 24. Okto­ber 2024, 20:00 Uhr fin­det die Buch­prä­sen­ta­ti­on mit anschlie­ßen­dem Gespräch in der Karl Marx Buch­handlung, Jor­dan­stra­ße 11, 60486 Frank­furt am Main statt.

Der Ein­tritt ist — wie immer — frei.

[14. Okto­ber] Die Über­le­gen­heit der Unter­le­ge­nen

Lie­be Freund*innen der Karl Marx Buch­handlung,

wir laden euch herz­lich zur Buch­prä­sen­ta­ti­on von »Die Über­le­gen­heit der Unter­le­ge­nen« von Dani­el Loick im Gespräch mit Ivo Eich­horn und Katha­ri­na Hop­pe ein.

Aus der Per­spek­ti­ve unter­drück­ter Grup­pen ist das Leben der Rei­chen und Mäch­ti­gen nicht unbe­dingt begeh­rens­wert, ja, es erscheint oft igno­rant, kor­rupt, häss­lich oder trau­rig. Men­schen, deren Lebens­rea­li­tät durch Erfah­run­gen der Gewalt und des Leids geprägt sind, besit­zen hin­ge­gen häu­fig einen Zugang zu epis­te­mi­schen Ein­sich­ten, ethi­schen Hal­tun­gen und ästhe­ti­schen Aus­drucks­wei­sen, der pri­vi­le­gier­ten Sub­jek­ten fehlt. Ob sie die­se Res­sour­cen erschlie­ßen kön­nen, hängt jedoch von bestimm­ten kol­lek­ti­ven Prak­ti­ken ab: davon, ob sie Mit­glie­der von Gegen­ge­mein­schaf­ten sind. Befrei­ung kann daher nie durch Inklu­si­on oder Inte­gra­ti­on in domi­nan­te Insti­tu­tio­nen zustan­de kom­men. Der Kampf um Befrei­ung ist viel­mehr ein Kampf um Aboli­ti­on.

Dani­el Loick liest aus »Die Über­le­gen­heit der Unter­le­ge­nen« und spricht anschlie­ßend mit Ivo Eich­horn und Katha­ri­na Hop­pe u.a. über Herr­schaft und Befrei­ung, Mar­xis­mus und Femi­nis­mus, Ver­zweif­lung und Hoff­nung.

Dani­el Loick ist Asso­cia­te Pro­fes­sor für Poli­ti­sche Phi­lo­so­phie und Sozi­al­phi­lo­so­phie an der Uni­ver­si­ty of Ams­ter­dam. Ivo Eich­horn ist wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter am Insti­tut für Phi­lo­so­phie, Katha­ri­na Hop­pe wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Insti­tut für Sozio­lo­gie der Goe­the-Uni­ver­si­tät Frank­furt am Main.

Am Mon­tag, den 14. Okto­ber 2024, 19:30 Uhr fin­det die Buch­prä­sen­ta­ti­on mit anschlie­ßen­dem Gespräch in der Karl Marx Buch­handlung, Jor­dan­stra­ße 11, 60486 Frank­furt am Main statt.

Der Ein­tritt ist — wie immer — frei.