[Mon­tag, 24. Juni, 20 Uhr] Mana­ging Migra­ti­on — Buch­vor­stel­lung und Lesung mit Fabi­an Geor­gi und John Kann­an­ku­lam

Jähr­lich ster­ben tau­sen­de Men­schen bei ihrem Ver­such, die Gren­zen des Glo­ba­len Nor­dens zu über­schrei­ten, um dort Schutz zu fin­den, Arbeit, ein bes­se­res Leben. Zugleich über­zie­hen Regie­run­gen die Erde mit Zäu­nen, Kon­trol­len, Lagern und träu­men davon, mensch­li­che Mobi­li­tät effi­zi­ent zu regu­lie­ren. Wie ist es zu die­ser Situa­ti­on gekom­men? War­um wer­den Gren­zen abge­schot­tet, obwohl dies zu so viel Tod und Elend führt? Die­se Fra­gen – aus scho­ckier­ter Ver­wun­de­rung gebo­ren – sind Aus­gangs­punkt des Buches »Mana­ging Migra­ti­on?« von Fabi­an Geor­gi.

Im Mit­tel­punkt steht die Geschich­te eines zen­tra­len Akteurs: der Inter­na­tio­na­len Orga­ni­sa­ti­on für Migra­ti­on (IOM). Gegrün­det 1951 als Gegen­in­sti­tu­ti­on zum »Flücht­lings­hilfs­werk« der Ver­ein­ten Natio­nen (UNHCR) fun­gier­te die IOM im Kal­ten Krieg als anti­kom­mu­nis­ti­sche Migra­ti­ons­agen­tur des west­li­chen Blocks. Heu­te ist sie Teil des UN-Sys­tems, hat 169 Mit­glieds­staa­ten und ein Jah­res­bud­get von 1,5 Mil­li­ar­den US-Dol­lar. Mit ihrem Mot­to »Migra­ti­on for the Bene­fit of All« behaup­tet sie, die Wider­sprü­che der Migra­ti­on lie­ßen sich auf­he­ben, wenn die­se nur umfas­send »gema­nagt« wür­den.

Tat­säch­lich aber wird die IOM immer wie­der hef­tig kri­ti­siert. Amnes­ty Inter­na­tio­nal und Human Rights Watch war­fen ihr vor, als Hand­lan­ger des Nor­dens die Men­schen­rech­te von Geflüch­te­ten und Migrant*innen zu ver­let­zen. No-Bor­der-Grup­pen grif­fen IOM-Per­so­nal als »Men­schen­jä­ger« und »Schreib­tisch­tä­ter« an und atta­ckier­ten ihr »Migra­ti­ons­ma­nage­ment« als neo­li­be­ral.

Am 24.06. kommt Fabi­an Geor­gi in die Karl Marx Buch­hand­lung um zusam­men mit John Kann­an­ku­lam aus Mar­burg sei­ne Sicht auf die IOM vor­zu­stel­len und fort­schritt­li­che, lin­ke Per­spek­ti­ven auf Migra­ti­on zu ent­wi­ckeln.

Der Ein­tritt ist — wie immer — frei und wir freu­en uns auf eine span­nen­de Dis­kus­si­on!