Kaputtbesitzen: Der Missbrauch des Eigentums
Die Hausbesetzer*innenbewegung prägte den Slogan Lieber Instandbesetzen als Kaputtbesitzen. Der Ausdruck des Kaputtbesitzens impliziert dabei die These, dass Eigentum nicht eine Bedingung, sondern ein Hindernis des Gebrauchs ist. Der Vortrag versucht diese These systematisch zu begründen: Das Rechtskonstrukt des Eigentums entzieht die Gegenstände ihrer Gebrauchbarkeit durch die Menschen und es deformiert die Menschen selbst auf eine Weise, dass sie eines sinnvollen Gebrauchs von Gegenständen nicht mehr fähig sind. Ausgehend von der Praxis der Hausbesetzung wird abschließend für eine politische Eigentumskritik plädiert, die wichtige Impulse aus der gegenwärtigen Debatte um die Commons nimmt.
Daniel Loick lehrt Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt. Soeben erschien von ihm im August-Verlag “Der Missbrauch des Eigentums”.