[06.11.2025] Dschi­ha­dis­ten

Lie­be Freund*innen der Karl Marx Buch­handlung,

wir laden euch herz­lich zur Buch­prä­sen­ta­ti­on von »Dschi­ha­dis­ten. Jun­ge Män­ner in einer tota­len Sub­kul­tur« ein. Felix Roß­meißl stellt im Gespräch mit Gre­ta Wag­ner sein neu­es Buch vor. Die Ver­an­stal­tung ist eine Koope­ra­ti­on mit dem Insti­tut für Sozi­al­for­schung.

War­um wer­den jun­ge Män­ner, die in moder­nen Gesell­schaf­ten auf­ge­wach­sen sind, zu Dschi­ha­dis­ten? Vie­le, die die­sen Weg ein­ge­schla­gen haben, führ­ten ihr Leben lan­ge jen­seits von Reli­gi­on und bewaff­ne­ten Kon­flik­ten. Als Jugend­li­che oder jun­ge Erwach­se­ne fan­den sie jedoch zum Islam in sei­ner mili­tant sala­fis­ti­schen Aus­le­gung und ver­schrie­ben ihr Leben fort­an die­ser total-reli­giö­sen und gewalt­a­ffir­mie­ren­den Welt­an­schau­ung. War­um voll­zie­hen sie die­se ideo­lo­gi­sche Unter­wer­fung? War­um hal­ten sie trotz Zwei­feln und Kon­flik­ten an die­sem Weg fest? Und war­um set­zen man­che dafür sogar ihr Leben aufs Spiel und wer­den zu bru­ta­len Gewalt­tä­tern? Auf der Grund­la­ge von Inter­views mit Aus­stei­gern und Ange­hö­ri­gen, Ana­ly­sen dschi­ha­dis­ti­scher Pro­pa­gan­da­ma­te­ria­li­en und Beob­ach­tun­gen von Gerichts­pro­zes­sen hat Felix Roß­meißl Ant­wor­ten auf die­se Fra­gen gesucht. Er zeigt, wie die jun­gen Män­ner in den Sog einer tota­len Sub­kul­tur gera­ten und ihr Leben Schritt für Schritt auf die destruk­ti­ven Pfa­de des mili­tan­ten Sala­fis­mus füh­ren. Mit Gre­ta Wag­ner spricht er über die­se dschi­ha­dis­ti­schen Kar­rie­ren und die Fra­ge, was sich aus ihren Bedin­gun­gen und Dyna­mi­ken über Pro­zes­se auto­ri­tä­rer und ideo­lo­gi­scher Unter­wer­fung ler­nen lässt.

Felix Roß­meißl forscht als Sozio­lo­ge in dem DFG-Pro­jekt »Sha­ping Future Socie­ties« an der Hoch­schu­le Ful­da. Die Stu­die zu jun­gen Dschi­ha­dis­ten führ­te er am IfS Frank­furt durch. Gre­ta Wag­ner ist Pro­fes­so­rin für Sozio­lo­gie mit dem Schwer­punkt Kul­tur­so­zio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Frank­furt und Redak­ti­ons­mit­glied der IfS-Zeit­schrift West­End. Neue Zeit­schrift für Sozi­al­for­schung.

Am Don­ners­tag, den 6. Novem­ber 2025, 20.00 Uhr fin­det die Buch­prä­sen­ta­ti­on mit anschlie­ßen­dem Gespräch in der Karl Marx Buch­handlung, Jor­dan­stra­ße 11, 60486 Frank­furt am Main statt.

Der Ein­tritt ist — wie immer — frei.

Ein Abend für Klaus Ron­ne­ber­ger

Am 24. April ist unser Freund, Mit­strei­ter und Genos­se Klaus Ron­ne­ber­ger ver­stor­ben. Am 25. Okto­ber möch­ten wir nun sei­ner geden­ken mit klei­ne­ren und grö­ße­ren Bei­trä­gen. Und mit euch zusam­men unse­ren groß­ar­ti­gen Freund fei­ern.

Die Gedenk­ver­an­stal­tung fin­det ab 18:30 Uhr in der Karl-Marx-Buch­handlung statt.

[18.09.2025] Tota­li­tät

Marx, Ador­no und das Pro­blem kri­ti­scher Gesell­schafts­theo­rie. Alex Stru­we im Gespräch mit Miri­am Schrö­der

Lie­be Freund*innen der Karl Marx Buch­handlung,

am 18. Sep­tem­ber 2025, 18:30 Uhr laden wir euch herz­lich zur Buch­prä­sen­ta­ti­on von Tota­li­tät. Marx, Ador­no und das Pro­blem kri­ti­scher Gesell­schafts­theo­rie von Alex Stru­we außer Haus im Café KoZ ein.

Tota­li­tät beschreibt das Pro­blem, ob und wie es über­haupt mög­lich ist, Gesell­schaft als Gan­ze zu begrei­fen. Mit dem »Ende der gro­ßen Erzäh­lun­gen« schien sich die­se Fra­ge erüb­rigt zu haben. Aber in der mul­ti­plen Kri­se, Kli­ma­ka­ta­stro­phe und dem glo­ba­len Erstar­ken der Rech­ten kehrt die Not­wen­dig­keit wie­der, den Zusam­men­hang des Gan­zen zu bestim­men. Mit Kapi­ta­lis­mus­kri­tik, Klas­sen­ana­ly­se und Gesell­schafts­theo­rie kommt auch das ver­dräng­te Pro­blem der Tota­li­tät zurück.

Aktu­el­le Theo­rien müs­sen die­se Leer­stel­le der Tota­li­tät nun fül­len. Vom Popu­lis­mus­be­griff zur Neu­en Klas­sen­po­li­tik über die Wie­der­ent­de­ckung der Kri­ti­schen Theo­rie, des Auto­ri­ta­ris­mus bis zur Geschichts­phi­lo­so­phie wird zwar wie­der über Struk­tur und das Gan­ze der Gesell­schaft spe­ku­liert. Aber die­se Bestim­mun­gen blei­ben not­wen­dig abs­trakt – und damit Teil des Pro­blems.

Ist Tota­li­tät also immer eine schlech­te Ver­all­ge­mei­ne­rung oder gibt es sie in Wirk­lich­keit? Alex Stru­we spürt die­ser Fra­ge nach und fin­det bei Marx und der Ent­wick­lung des Mate­ria­lis­mus bis zu Theo­dor W. Ador­no Mög­lich­kei­ten einer kon­kre­ten Bestim­mung des Gesamt­zu­sam­men­hangs. Die­se Theo­rien nach­zu­voll­zie­hen bie­tet auch die Chan­ce auf eine Erkennt­nis der Gegen­wart. Und ohne die­se gibt es kei­nen Ein­spruch gegen die herr­schen­den Ver­hält­nis­se.

Alex Stru­we ist Redak­teur für Geis­tes- und Sozi­al­wis­sen­schaf­ten bei nd.Die Woche und als frei­er Autor tätig. Miri­am Schrö­der ist Dok­to­ran­din am Insti­tut für Sozi­al­for­schung.

Die Ver­an­stal­tung ist eine Koope­ra­ti­on mit dem Insti­tut für Sozi­al­for­schung, dem AStA der Uni Frank­furt und der AStA-Zei­tung. Uns fin­det ihr am Bücher­tisch.

Die Ver­an­stal­tung beginnt am 18. Sep­tem­ber 2025, um 18:30 Uhr im Café KoZ, Mer­ton­stra­ße 26–28, 60325 Frank­furt am Main.

Wir freu­en uns auf euch und auf einen span­nen­den Abend.