Will­kom­men auf unse­rer neu­en Web­site

Lie­be Freun­din­nen und Freun­de der Karl Marx Buch­hand­lung,

unser alter Inter­net­auf­tritt hat­te schon ein gutes Jahr­zehnt auf dem Buckel und im Gegen­satz zu der 43-jäh­ri­gen Off­line-Vari­an­te unse­rer Buch­hand­lung sah man ihm das doch ein wenig an.

Die neue Web­site basiert auf Word­Press und soll­te auch auf Eurem Mobil­te­le­fon halb­wegs gut aus­schau­en. Wir haben selbst­ver­ständ­lich die neu­es­ten NSA-Tech­no­lo­gien ein­ge­bet­tet, des­wei­te­ren: brand­neue Fotos, jede Men­ge Eigen­lob, einen Ver­an­stal­tungs­ka­len­der und ein Käst­chen mit Öff­nungs­zei­ten, das man nicht ganz so lan­ge suchen muss wie bis­her. Die selt­sa­men Sym­bo­le in der Sei­ten­leis­te lei­ten Euch zu den “sozia­len” Netz­wer­ken Goog­le+ und Face­book wei­ter. Ach ja, und auch zu dem Bewer­tungs­por­tal Yelp, wo Ihr uns loben oder mal so rich­tig zur Sau machen könnt.

[21.07.2014] Cri­ti­cal Mat­ter. Dis­kus­sio­nen eines neu­en Mate­ria­lis­mus

criticalmatterklein

Um 20 Uhr c.t. bei uns:
Im Anschluss an die Ver­öf­fent­li­chung des Sam­mel­ban­des “Cri­ti­cal Mat­ter. Dis­kus­sio­nen eines neu­en Mate­ria­lis­mus” (Hrsg. von Dani­el Keil, Tobi­as Goll und Tho­mas Teli­os, Edi­ti­on Assem­bla­ge, Müns­ter 2014), lädt die Karl-Marx-Buch­hand­lung zu einer Dis­kus­si­on ein, die nach dem gesell­schafts­kri­ti­schen Poten­zi­al der gegen­wär­ti­gen Theo­rie­de­bat­te um alte und neue Mate­ria­lis­men unter der Per­spek­ti­ve von Post­struk­tu­ra­lis­mus, Femi­nis­mus und Kri­ti­scher Theo­rie fragt.

Die Fra­ge nach einem neu­en Mate­ria­lis­mus hat gegen­wär­tig quer durch die Dis­zi­pli­nen Kon­junk­tur.

Dabei wird Mate­rie oder „Mat­ter“ nicht län­ger als pas­si­ver Trä­ger von Bedeu­tung, Dis­kur­sen oder mensch­li­cher Mani­pu­la­ti­on ver­stan­den, son­dern die Eigen­sin­nig­keit und Kon­tin­genz der mate­ri­el­len Welt betont. Die­ser Band ver­sam­melt Bei­trä­ge, wel­che die bis­lang maß­geb­lich im eng­lisch­spra­chi­gen Raum und auf theo­re­ti­scher Ebe­ne statt­fin­den­de Debat­te auf­greift und sie mit Blick auf ihr gesell­schafts­kri­ti­sches Poten­zi­al dis­ku­tiert. Bei aller Diver­si­tät der dis­zi­pli­nä­ren und the­ma­ti­schen Zugän­ge hebt der Band eine grund­le­gen­de Ten­denz her­vor. Zum einen die Unzu­frie­den­heit über die gegen­wär­ti­gen gesell­schaft­li­chen Zustän­de, zum ande­ren die Unfä­hig­keit gegen­wär­ti­ger Ana­ly­sen, die aktu­el­len Bewe­gun­gen und Umbrü­che in der Gesell­schaft anschau­lich zu machen. Die unter­schied­li­chen im Band vor­ge­stell­ten Ansät­ze, Mate­rie neu zu den­ken, neh­men die­se Her­aus­for­de­rung an: Sie ver­su­chen, sozia­le und poli­ti­sche Zusam­men­hän­ge in ihrer Kom­ple­xi­tät zu erfas­sen ohne den kri­ti­schen Impe­tus des ‚alten’, mar­xis­ti­schen Mate­ria­lis­mus auf­zu­ge­ben.

An der Dis­kus­si­on wer­den Andre­as Fol­kers (Goe­the-Uni­ver­si­tät, Frank­furt), Katha­ri­na Hop­pe (Goe­the-Uni­ver­si­tät, Frank­furt), Dani­el Keil (Goe­the-Uni­ver­si­tät, Frank­furt) und Tho­mas Teli­os (Goe­the-Uni­ver­si­tät, Frank­furt) teil­neh­men.

[08.05.2014] Buch­vor­stel­lung und Dis­kus­si­on “Recht auf die Stadt” mit Dani­el Mul­lis

Die sozia­len Revol­ten der letz­ten drei Jah­re von Kai­ro über Athen und New York bis nach Istan­bul sowie die zuneh­men­den Aus­ein­an­der­set­zun­gen um Wohn­raum, Frei­räu­me und Gestal­tungs­rech­te in vie­len Städ­ten, haben welt­weit – erneut – den Ruf nach einem Recht auf die Stadt laut wer­den las­sen. Dabei wird oft­mals expli­zit auf den fran­zö­si­schen Mar­xis­ten, Stadt­for­scher und Phi­lo­so­phen Hen­ri Lefeb­v­re Bezug genom­men. Der undog­ma­ti­sche Mar­xist des 20. Jahr­hun­dert, der in sei­nen Arbei­ten einen sym­pa­thi­schen Spa­gat zwi­schen Theo­rie und Pra­xis ver­such­te und dabei dar­auf bedacht war, die­se Aspek­te nicht getrennt zu den­ken, ent­warf in sei­nen unzäh­li­gen Schrif­ten einen Theo­rie­kom­plex, der auf gesell­schaft­li­che Bewe­gung und Pra­xis reagiert, sie vor­weg­nimmt und gar in eman­zi­pa­to­ri­scher Wei­se beför­dern soll­te.

Recht auf die Stadt ist bei Lefeb­v­re somit weit mehr als der Kampf um die aktu­el­le Stadt. Doch was steht hin­ter die­ser 1968 aus­ge­ru­fe­nen Paro­le, wie ist sie in Lefeb­v­res Ideen zu Stadt und Raum ein­ge­bun­den, was kön­nen sei­ne Kon­zep­te heu­te noch leis­ten und wel­che eman­zi­pa­to­ri­schen Per­spek­ti­ven bie­ten sie? Die­sen Fra­gen wird aus­ge­hend von der Kon­fron­ta­ti­on Lefeb­v­res mit dem Ansatz der radi­ka­len Demo­kra­tie nach Ernes­to Laclau und Chan­tal Mouf­fe nach­ge­gan­gen, um dar­aus Ant­wor­ten für ein akti­vis­ti­sches und pra­xis­ori­en­tier­tes Recht auf die Stadt zu gewin­nen.

Dani­el Mul­lis stu­dier­te nach einer Berufs­aus­bil­dung in Bern und Frankfurt/M. Geo­gra­phie und Geschich­te. Er beschäf­tigt sich ins­be­son­de­re mit der Neo­li­be­ra­li­sie­rung des Städ­ti­schen, poli­ti­scher Theo­rie und sozia­len Bewe­gun­gen. Der Autor ist aktiv in poli­ti­schen Zusam­men­hän­gen, die sich mit Stadt- und Kri­sen­po­li­tik befas­sen, sowie im AK Kri­ti­sche Geo­gra­phie.