Hara­way lesen!

Don­na Hara­way gilt bereits seit den 1980er Jah­ren als wich­ti­ge Stich­wort­ge­be­rin femi­nis­ti­scher Debat­ten. Mit ihrer Figur der Cyborg, dem Hin­weis auf die „Unrein­heit“ jeg­li­cher Ver­kör­pe­rung und den Poten­zia­len femi­nis­ti­scher Tech­no­lo­gie­an­eig­nung und ‑kri­tik ist ihr Den­ken in den letz­ten Jah­ren ange­sichts sich zuspit­zen­der öko­lo­gi­scher Kri­sen und der inten­si­vier­ten Digi­ta­li­sie­rung wie­der ver­mehrt im Kon­text kri­ti­scher Theo­rien auf­ge­grif­fen wor­den.

Vor dem Hin­ter­grund der Neu­erschei­nun­gen von Dag­mar Fink und Katha­ri­na Hop­pe „Cyborg Wer­den“ und „Don­na Hara­way zur Ein­füh­rung“ dis­ku­tie­ren wir mit den Autorin­nen über Mög­lich­kei­ten und Gren­zen der Haraway’schen Theo­rie­bil­dung.

Die Ver­an­stal­tung wird von Vicky Kluz­ik mode­riert. Wie immer wer­den wir viel Gele­gen­heit zur Dis­kus­si­on haben und der Ein­tritt ist eben­falls wie immer frei.

[Mi., 7. Sept., 20:00] — Buch­vor­stel­lung mit Max Pichl und Niko­las Lel­le

Maxi­mi­li­an Pichl wid­met sich in sei­nem Buch „Unter­su­chung im Rechts­staat“ den Mög­lich­kei­ten und Gren­zen der Auf­klä­rung von extrem rech­ten und rechts­ter­ro­ris­ti­schen Gewalt­ak­ten am Bei­spiel der NSU-Mord­se­rie. Er hat die Arbeit par­la­men­ta­ri­scher Unter­su­chungs­aus­schüs­se in den Blick genom­men — und dabei her­aus­ge­ar­bei­tet, wie die deut­schen Sicher­heits­be­hör­den, allen vor­an der Ver­fas­sungs­schutz, die Auf­klä­rung sabo­tie­ren. Sei­ne Arbeit ist 2022 im Vel­brück-Ver­lag erschie­nen.

Niko­las Lel­le unter­sucht die Arbeits­auf­fas­sung des Natio­nal­so­zia­lis­mus, die eine Radi­ka­li­sie­rung einer lan­gen deut­schen und anti­se­mi­ti­schen Tra­di­ti­on ist. Unter Ver­weis auf „deut­sche Arbeit“ begrün­de­te der Natio­nal­so­zia­lis­mus nicht nur sein anti­se­mi­ti­sches Selbst­bild, son­dern auch Prak­ti­ken der Ver­fol­gung und Ver­nich­tung. Mit der „deut­schen Volks­ge­mein­schaft“ hat er For­men von Men­schen­füh­rung ent­wi­ckelt, die in den Manage­ment­kon­zep­ten der deut­schen Nach­kriegs­ge­schich­te fort­leb­ten. „Arbeit, Dienst und Füh­rung. Der Natio­nal­so­zia­lis­mus und sein Erbe“ ist 2022 im Ver­bre­cher Ver­lag erschie­nen.

Bei­de Bücher unter­su­chen Kon­ti­nui­tä­ten extrem rech­ter Ideo­lo­gie und Pra­xis in Staat und Gesell­schaft und fra­gen nach den eman­zi­pa­to­ri­schen Mög­lich­kei­ten, sie zurück­zu­drän­gen. In einer Dop­pel­buch­vor­stel­lung kom­men am Mitt­woch, den 7. Sep­tem­ber 2022 um 20:00, die bei­den Autoren zu uns in den Laden, um ihre Bücher vor­zu­stel­len. Mode­riert wer­den sie dabei von Sophie Osburg.

Eine Ver­an­stal­tung in Koope­ra­ti­on mit dem Insti­tut für Sozi­al­for­schung Frank­furt am Main.