[29.1.2019 — 20 Uhr] Ein jüdi­scher Revo­lu­tio­när unter Wehr­machts­sol­da­ten — Buch­vor­stel­lung mit Wla­dek Flakin

«Arbei­ter und Sol­dat» war eine deutsch­spra­chi­ge Zei­tung für Wehr­machts­sol­da­ten im besetz­ten Frank­reich. Die «Werk­tä­ti­gen in Uni­form» wur­den auf­ge­for­dert, sich in gehei­men Zel­len zu orga­ni­sie­ren, «Kurs auf die Revo­lu­ti­on» zu neh­men und ihre Waf­fen gegen die Nazis zu dre­hen. Meh­re­re Dut­zend Sol­da­ten am Kriegs­ha­fen von Brest bil­de­ten sol­che Sol­da­ten-Komi­tees. Der Redak­teur die­ser Zeit­schrift war ein Ber­li­ner Jude, den sei­ne Genos­sen «Vik­tor» nann­ten. Kurz vor der Befrei­ung von Paris wur­de Vik­tor von der Gesta­po ─ gleich zwei­mal ─ erschos­sen.

Der Autor Wla­dek Flakin erzählt in die­ser Bio­gra­fie von einem anfäng­lich zio­nis­ti­schen Jugend­ka­der in Ber­lin, der im bel­gi­schen und fran­zö­si­schen Exil zu einem füh­ren­den Mit­glied der trotz­kis­ti­schen Vier­ten Inter­na­tio­na­le wur­de. Selbst sein genau­er Name war bis vor Kur­zem noch unbe­kannt. Inzwi­schen weiß man, dass sein Name Mar­tin Monath war. In Ber­lin-Kreuz­berg erin­nert nun ein Stol­per­stein an ihn.

Die beweg­te und bewe­gen­de Geschich­te erlaubt bis­lang unbe­kann­te Ein­bli­cke in den inter­na­tio­na­lis­ti­schen Wider­stand wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges, die uns wich­ti­ge Leh­ren für den Kampf gegen den Faschis­mus heu­te ver­mit­teln kön­nen. Bei der inter­ak­ti­ven Buch­vor­stel­lung wird Wla­dek Flakin aus der Bio­gra­phie vor­le­sen, und auch das Publi­kum wird ein­ge­bun­den.

Der Ein­tritt ist frei.

Wla­dek Flakin: «Arbei­ter und Sol­dat». Mar­tin Monath: Ein Ber­li­ner Jude unter Wehr­machts­sol­da­ten. 1. Auf­la­ge 2018. Schmet­ter­ling Ver­lag, Stutt­gart. 196 Sei­ten.