Care*AK Frankfurt proudly presents
Buchvorstellung und Diskussion mit Felicita Reuschling und Susanne Schultz
Kitchen Politics (Hg.): Sie nennen es Leben, wir nennen es Arbeit. Biotechnologie, Reproduktion und Familie im 21. Jahrhundert
Der dritte Band der Reihe Kitchen Politics – Queerfeministische Interventionen “Sie nennen es Leben, wir nennen es Arbeit ist eine feministisch und marxistisch inspirierte Analyse des globalen Marktes für Reproduktionstechnologien von den Autorinnen Melinda Cooper und Catherine Waldby. Für sie ist dieses Projekt Ausgangspunkt grundlegender Analysen der aktuellen Transformationen von Arbeit, Reproduktion und Familie.
Das Buch dokumentiert sowohl einführende als auch neue vertiefende Arbeiten. Felicita Reuschling und Susanne Schultz von Kitchen Politics diskutieren […], wie politische Kämpfe innerhalb und jenseits von Arbeitsverhältnissen aussehen könnten, beziehen die aktuelle deutsche Gemengelage mit ein und reflektieren, welche Auswirkungen der kapitalistische Realismus auf die Lebbarkeit utopischer Lebensformen hat.” (www.edition-assemblage.de/sie-nennen-es-leben-wir-nennen-es-arbeit)
Der Care*AK Frankfurt setzt sich seit 2014 kritisch mit Debatten und politischen Interventionen rund um Reproduktions- und Carearbeiten im bundesdeutschen Kontext auseinander. Mehr Infos: http://careakfrankfurt.jimdo.com/
Mit feministischer Unterstützung durch das AFLR FFM und die Karl Marx Buchhandlung
Die groteske Gefühlsmischung aus Trauer, Wehmut, Freude, Jubel und Genugtuung mit welcher der AfE-Turm am 02. Februar 2014 gesprengt wurde wird vielen, die an diesem Morgen ihren Weg zum Campus Bockenheim gefunden haben noch lang im Gedächtnis bleiben. In gewisser Weise stand die Sprengung sinnbildlich dafür, was der AfE-Turm war – ein umkämpfter und ambivalenter Ort auf der Grenze zwischen Bockenheim und Westend. An Verklärungen, Zuschreibungen und Narrativen rund um den Turm hat es nicht gemangelt: die Erzählungen schwanken zwischen Symbol der Kritischen Theorie auf der einen, zerfallenes und dreckiges Seminargebäude auf der anderen Seite; Relikt einer ‚demokratischen Architektur’ auf der einen, brutalistisches Betonmonstrum auf der anderen Seite; Zentrum des studentischen Protests auf der einen, anachronistisches Überbleibsel des alten Bildungssystems auf der anderen. Die Aufzählungen ließen sich beliebig fortsetzen und stellen jeweils zwei Seiten einer Medaille dar.
Während an den Außengrenzen der Europäischen Union Geflüchtete aus Afrika und dem vorderen Orient zu Tausenden sterben, finden diejenigen, die es über die Meere und Stacheldrahtzäune geschafft haben, im Inneren der »Festung Europa« keineswegs Ruhe und Sicherheit, sondern sind von rassistischen Demütigungen, Gewalt und Abschiebung bedroht. Statt auf Hilfe beim Umgang mit ihren flucht- und verfolgungsbedingten seelischen Verletzungen stoßen sie auf oftmals retraumatisierende Zumutungen.