Vielen Dank für das schöne Porträt!
http://www.bookster-frankfurt.de/v‑schaedel-und-m-mueller.html
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Buchvorstellung und Diskussion mit Klaus Ronneberger
Auf den ersten Blick mag es abwegig erscheinen, einen Vergleich zwischen dem Schriftsteller und Filmemacher Pier Paolo Pasolini, dem Philosophen und Raumtheoretiker Henri Lefebvre sowie dem Regisseur und Satiriker Jacques Tati anzustellen. Beim näheren Hinsehen lässt sich jedoch zwischen den drei Intellektuellen eine Reihe von Gemeinsamkeiten und thematischen Überschneidungen entdecken. Im Kern geht es ihnen um eine grundlegende Kritik an der (fordistischen) Nachkriegsmoderne. Dabei spielen die Phänomene Peripherie und Ungleichzeitigkeit eine wichtige Rolle. Pasolini, Lefebvre und Tati verhandeln das Abseitige und Marginale nicht nur unter dem Gesichtspunkt von Unterdrückung und Diskriminierung, sondern auch im Sinne eines subversiven Potentials.
Klaus Ronneberger, geboren 1950, studierte Sozialpädagogik, Kulturwissenschaft und Soziologie. Er war langjähriger Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt a. M. und arbeitet dort heute als freier Publizist.
Der Eintritt ist wie immer frei. Für Getränke ist gesorgt.
Der marxistische Philosoph und Aktivist Daniel Bensaïd (1946–2010) führt 1990 — kurz nach dem Fall der Mauer — einen fiktiven Dialog mit Walter Benjamin über das Verhältnis von jüdischem Messianismus und Revolution. Die Lektüre Benjamins durch Bensaïd bricht mit der orthodoxen philologischen Benjaminrezeption und stellt einen politischen Benjamin vor, der notwendige Ansatzpunkte zur Reformulierung eines revolutionären und strategischen Denkens in einer Periode der Niederlage liefert, als der Neoliberalismus zu triumphieren schien und unvorsichtigerweise das Ende der Geschichte verkündete.
Im Dialog mit Walter Benjamin fordert Bensaïd, sich dem jüdischen Messianismus und dem Ereignis zu öffnen, sich an die Besiegten der Geschichte zu wenden, um sie in die Kräfte der zukünftigen Revolution zu integrieren. Bensaïd ermuntert uns, auf den Moment zu lauern, wo die revolutionäre Abweichung möglich wird, und selbst zu revolutionären Wächtern zu werden.
Bensaïd gehörte in Frankreich zu den zentralen Personen der radikalen Linken. Er war ein beschwingter Philosoph, der den Marxismus auf einer subjektivistischen Grundlage fortschrieb, und ein unermüdlicher Aktivist, der an allen politischen und sozialen Auseinandersetzungen von den Anfängen des Mai 68 bis in seine letzten Lebensmonate beteiligt war. Ebenso war er ein poetischer Schriftsteller, dessen Texte alle Genregrenzen durchbrechen. Er hinterlässt ein Werk von dreißig Bänden, von denen bisher wenig ins Deutsche übersetzt wurden. Darunter befinden sich philosophische Entwürfe, scharfsichtige Analysen und Gebrauchstexte für den politischen Alltag.
Elfriede Müller und Kerstin Schoof werden dialogisch das im März 2015 erschienene Buch und seinen Autor vorstellen.
Der Eintritt ist frei. Für Getränke ist gesorgt.