[10.09.2018 — 19:30 Uhr] Lesung mit Saskia Hen­nig von Lan­ge “Hier beginnt der Wald”

Der Namen­lo­se die­ser Erzäh­lung ist unter­wegs, er erle­digt einen Job: Er soll einen Last­wa­gen voll Umzugs­gut in eine ande­re Stadt brin­gen. Doch was harm­los beginnt, ent­wi­ckelt sich bald zu einer aben­teu­er­li­chen Flucht: vor sich selbst und sei­nen Kind­heits­er­in­ne­run­gen, aber vor allem vor sei­ner Frau und ihrem gemein­sa­men, unge­bo­re­nen Kind. Nach einem Unfall ver­kriecht er sich im Wald. Hier kommt es zu einer Begeg­nung, die ihn her­aus­for­dert und mit sich selbst kon­fron­tiert.

Saskia Hen­nig von Lan­ge ver­steht es, Geschich­ten zu erzäh­len, die man nicht glau­ben will, aber glau­ben muss, weil sie ihren Figu­ren so ein­dring­lich und unwi­der­leg­bar ins Abseits folgt, dass man an deren Sei­te bleibt.

 

© Ste­fan Freund

Saskia Hen­nig von Lan­ge gebo­ren 1976, lebt mit ihrem Mann und ihren Kin­dern in Frank­furt. Sie stu­dier­te Ange­wand­te Thea­ter­wis­sen­schaf­ten und Kunst­ge­schich­te. Für ihre Novel­le »Alles, was drau­ßen ist« (2013) erhielt sie den Wort­spie­le Lite­ra­tur­preis und den Rau­ri­ser Lite­ra­tur­preis. Für ihren Debüt-Roman »Zurück zum Feu­er« (2014) wur­de ihr der Cle­mens-Bren­ta­no-Preis der Stadt Hei­del­berg und der Georg-Konell- Preis zuge­spro­chen.

[24.5.2018 — 19:30 Uhr] “Schafft ein, zwei, drei, vie­le ‘68” — Eine Ver­an­stal­tung mit Freia Anders, Rolf Engel­ke und Gott­fried Oy

Die welt­wei­ten Revol­ten Ende der 1960er Jah­re haben ihre Spu­ren hin­ter­las­sen, und sei es in Form unein­ge­lös­ter Ver­spre­chen. Nicht zuletzt wird die­ser Epo­che oft beschei­nigt, dass sie poli­tisch „über­in­ter­pre­tiert“ sei. Das fünf­zigs­te Jubi­lä­ums­jahr bie­tet erneut vie­le Anläs­se, Bilanz zu zie­hen. Der zeit­li­che Abstand bringt es mit sich, dass dabei weni­ger die Aus­ein­an­der­set­zun­gen der dama­li­gen Zeit im Mit­tel­punkt ste­hen, son­dern am poli­ti­schen Tages­be­darf geschul­te Inter­pre­ta­tio­nen: Von einer not­wen­di­gen Zivi­li­sie­rung der Bun­des­re­pu­blik bis zum ver­meint­li­chen Sit­ten­ver­fall ste­hen je nach poli­ti­scher Cou­leur Dis­kurs­ele­men­te zur Ver­fü­gung, die oft wie­der­holt und belie­big ein­ge­setzt wer­den.

Dem ent­ge­gen bie­tet sich eine Aus­ein­an­der­set­zung mit den poli­ti­schen Ver­hält­nis­sen der 1960er Jah­re an. Drei Kern­the­men der „68er“, nicht zuletzt hier in Frank­furt am Main, spie­len dabei eine zen­tra­le Rol­le: Der Pro­test gegen den Viet­nam­krieg, die dro­hen­de Ver­ab­schie­dung der Not­stands­ge­set­ze und die Anti-Sprin­ger Kam­pa­gne. Die Ver­an­stal­tung wid­met sich die­sen drei gro­ßen Kam­pa­gnen der „68er“ und fragt danach, wie sie die Lin­ke geprägt haben und was davon heu­te noch unser Ver­ständ­nis von eman­zi­pa­ti­ver Poli­tik und Befrei­ung prägt.

Lieb­lings­bü­cher des Früh­jahrs

James Bald­win “Von die­ser Welt”
Anna L. Tsing “Der Pilz am Ende der Welt”
Liv Ström­quist “Der Ursprung der Lie­be”
Saskia Hen­nig von Lan­ge “Hier beginnt der Wald”
Diet­mar Dath “Karl Marx”
Lucy Fri­cke “Töch­ter”
Clau­dia Hon­ecker & Sabi­ne Pflit­sch “Jedes Tier ist ein­zig­ar­tig”